Der 1980 zum vierten Mal verliehene Helmholtz-Preis war ein Sonderpreis. Er wurde anlässlich der in diesem Jahr in Braunschweig stattfindenden „Conference on Precision Electromagnetic Measurements“ (CPEM 80) für die beste auf dieser Konferenz vorgetragene Arbeit ausgeschrieben. Diese mit 5.000 DM dotierte Auszeichnung erhielten die vier englischen Physiker Dr. David J. E. Knight, Dr. Gordon J. Edwards, Peter R. Pearce und Nigel R. Cross, die am National Physical Laboratory (NPL) in Teddington, England, arbeiteten. In ihrem Vortrag mit dem Titel „A ± 3 parts in 1011 measurement of the frequency of the methane-stabilized, helium-neon laser at 88 THz” berichteten sie, wie sie die Frequenz eines He-Ne-Lasers, stabilisiert mit Hilfe einer Absorptionslinie des Methans bei 3,39 µm Wellenlänge, mit einer zuvor unerreichten Genauigkeit von 2 kHz bestimmt hatten.
Am National Bureau of Standards in Boulder hatte man 1972 durch Messung der Wellenlänge und der Frequenz des methanstabilisierten He-Ne-Lasers bei 3,39 µm die Lichtgeschwindigkeit mit einer Genauigkeit von 1 m/s bestimmt. Darauf beruhte die 1983 erfolgte Neudefinition des Meters als die Länge der Strecke, die das Licht im Vakuum während der Dauer von (1/299 792 458) Sekunden durchläuft. Die Arbeit von Knight und seinen Kollegen war Teil der Bemühungen, in Vorbereitung der späteren Neudefinition des Meters die Frequenz und Wellenlänge des He-Ne-Lasers möglichst genau zu messen.
Knight et al. haben diese Frequenz über eine aufwendige Frequenzkette bestimmt, die vier verschiedene Oszillatoren enthielt. Zunächst wurde die Frequenz eines optisch gepumpten Methylalkohollasers, die bei 4,2 THz lag, mit der 43. Harmonischen der Mikrowellenfrequenz eines 99-GHz-Klystrons verglichen und durch elektronische Auszählung der Schwebungsfrequenz gemessen. Im nächsten Schritte wurde die Frequenz eines CO2-Lasers, die bei 29 THz lag, mit der 7. Harmonischen des Methylalkohollasers verglichen. Hier war die Differenz jedoch so groß, dass noch die 3. Harmonische einer Mikrowellenfrequenz von 95 GHz abgezogen werden musste, um eine elektronisch auszählbare Schwebungsfrequenz im MHz-Bereich zu erhalten.
Die 3. Harmonische der CO2-Laser-Frequenz wurde dann mit der Frequenz eines He-Ne-Lasers verglichen, wobei hier eine 55-GHz-Frequenz abgezogen werden musste. Schließlich wurde die Frequenz dieses He-Ne-Lasers mit der zu messenden Frequenz des methanstabilisierten He-Ne-Lasers verglichen. Sie betrug demnach (88 376 181 616 ± 3) kHz. Um diese hohe Messgenauigkeit zu erreichen, sorgten Knight und seine Kollegen dafür, dass sich die Labortemperatur um weniger als 0,1 °C pro Stunde änderte, was ihnen dadurch erleichtert wurde, dass damals ein ungewöhnlich kaltes Sommerwetter herrschte.