Quantitative Feuererkennung aus dem Orbit

Dr. Dieter Oertel, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR, Berlin

Bis 2001 gab es keine dedizierten satellitengestützten Sensoren zur quantitativen Fernerkundung von Hoch-Temperatur-Ereignissen (HTE) aus dem Weltraum.

Im DLR-Institut für Weltraumsensorik und Planetenerkundung in Berlin-Adlershof wurde innerhalb von 5 Jahren ein Kleinsatellit zur "Bi-spektralen InfraRot Detektion (BIRD)" entwickelt, gebaut und getested, der am 22. Oktober 2001 - zusammen mit zwei weiteren Erdbeobachtungs-Satelliten – auf einer indischen Rakete vom Typ "Polar Satellite Launch Vehicle (PSLV)" in eine polare sonnensynchrone Erdumlaufbahn in 572-600 km Höhe eingeschossen wurde.

BIRD hat inzwischen mehr als 230 Erdaufnahmen geliefert, wobei die meisten der Erkennung oder Beobachtung und anschließenden quantitativen Bewertung von HTE gewidmet waren. Das betraf z.B. die australischen Buschfeuer bei Sydney im Januar 2002 und im November 2003 sowie die Waldbrände bei Canberra im Januar 2003. BIRD wird ebenfalls zu systematischen Beobachtung und zur energetischen Bewertung von Kohleflözfeuern in Nordchina eingesetzt. 2002 beobachte BIRD an mehreren Tagen Ausbrüche des Ätna.

BIRD und seine innovative InfraRot-Kamera demonstrieren neue Technologien und Verfahren der Erdbeobachtung im infraroten Spektralbereich.

Im Vortrag wurden diese Technologien und einige interessante Ergebnisse der quantitativen Feuererkennung vorgestellt.